Beihai Park (1.10.2006) - Chinamingtian

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Beihai Park (1.10.2006)

2006 - Teil 1

6. Tag, Sonntag 01.10.2006, Nationalfeiertag der Volksrepublik China, Beihai Park

Heute begann in ganz China eine der 3 arbeitsfreien Wochen, die Golden Week zum Nationalfeiertag am 1. Oktober, der dieses Jahr auf einen Sonntag fällt. Auf Grund des Nationalfeiertages haben wir uns lieber in einen Park zurückgezogen.

Gefeiert wird die Gründung der Volksrepublik China am 1. Oktober 1949. Früher fanden anlässlich dieses Tages die großen Militärparaden statt, diese Zeiten sind schon lange vorbei. Heute wird der morgendliche Fahnenapell auf dem Tian'anmen Platz in Anwesenheit einiger besonderer Gäste extra feierlich begangen, außerdem macht der Ministerpräsident eine 3-tägige Reise quer durchs Land. Allerdings verreist nicht nur der Regierungschef, auch alle anderen Chinesen. Jeder der nicht im Dienstleistungsgewerbe arbeitet, hat eine Woche frei und geht auf Reisen. Diese staatlichen Feiertage wurden 1999 von der Regierung der Volksrepublik China eingeführt, um den Binnenmarkt für Tourismus zu beleben, den allgemeinen Lebensstandard zu erhöhen und Verwandtschaftsbesuche über weite Strecken zu ermöglichen. Die Konsequenzen hiervon sind, dass Millionen von Menschen unterwegs sind, Züge überfüllt und in den Straßen und Sehenswürdigkeiten Menschenmassen hindurch schieben. Wer dieses vermeiden will, sollte zu einer anderen Zeit nach China fahren.

Alle Sehenswürdigkeiten sind hoffnungslos überfüllt und die Geschäfte verkaufen Waren, als ob es morgen nichts mehr gibt. Teilweise ist es die Hölle, aber man muss es einfach mal erlebt haben. Die Stimmung der Leute ist super, die Masse der Menschen wirkt durchaus nicht bedrohlich und es macht einfach Spaß. Nur sollte man sich an diesen Tagen von allen Hauptsehenswürdigkeiten in der Stadt fern halten.

Wir hatten uns daher bewusst für den Beihai Park entschieden, aber auch hier wurde es zum Nachmittag sehr voll. Besonders nett sind immer die riesigen Touristengruppen, chinesischer und ausländischer Art, die einem Fähnchen oder einem bunten Regenschirm hinterher hetzten und sich alle Mühe geben, ihre Gruppe nicht zu verlieren. Man muss nur aufpassen nicht niedergetrampelt zu werden, ein panischer Tourist ist ein äußerst gefährliches Objekt.

Nachdem uns das Taxi am Südeingang des Geländes abgesetzt hatte, sind wir auf die Jadeinsel gegangen auf der die weiße Dagoba auf einem Hügel steht. Sie ist die Nachbildung einer buddhistischen Stupa und wurde gerade im vergangenen Jahr renoviert. Dabei wurden auch die Treppenstufen erneuert, letztes Jahr waren sie noch unregelmäßig hoch und ausgetreten, nach der Restaurierung wurden diese Stufen durch eine Holztreppe überdeckt, deren einzelne Stufen gleichmäßig sind, so geht es doch deutlich einfacher nach oben und anschließend auch wieder nach unten. Eigentlich steige ich gar nicht so gerne Treppen, aber hier habe ich es dann doch gemacht, der Ausblick von oben über den Beihai (Nord See) und Beijing hat sich aber auch gelohnt.

Wohlbehalten wieder unten angekommen wurde es doch schon etwas voller - man erinnere sich, 1. Oktober, Golden Week - wir sind zum Nordufer der Jadeinsel weitergegangen. Dort starten die Fähren, die an das Nordufer des Sees fahren. Ticket gekauft und übergesetzt. Bei der Überfahrt sahen wir viele Chinesische Familien die mit einem Tretboot auf dem See (Bei Hai = Nord See) herumfuhren. Tretboot- und Elektrobootfahren gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen am Wochenende, die Leute können zwar nicht immer die Fahrtrichtung halten, aber das stört hier in China niemanden.

Am Nordufer angekommen machten wir uns zuerst zum "Iron Screen" (Tie Ying Bi) auf. Dieser "Iron Screen" ist ein eisenerzhaltiger Stein, der mit verschiedenen Figuren verziert ist. Dann weiter zur "Hall of the Land of Extreme Happiness" (Xiaoxi Tian), die sich nur wenige Meter weiter befindet. In dieser Halle sind neben der zentralen Buddhafigur auch viele weitere abgebildet, alle Figuren sind auf einem steilen Hügel platziert, in der Mitte befindet sich natürlich die besagte Buddhafigur.

 
 

Langsam schlich sich bei uns schon wieder ein wenig Hunger ein, wir hatten zwar wie üblich reichlich gefrühstückt, aber einige Stunden an der frischen Luft herumlaufen macht hungrig. Hier auf dem Nordufer des Sees gibt allerdings keine Restaurants, sondern nur Kioske, reicht aber auch aus, da es hier die Nudelsuppentöpfe gibt, deren Inhalt mit heißem Wasser übergossen wird. Dieser Imbiss ist bei Chinesen sehr beliebt, für uns war es genau das richtige zu Mittag, nicht zu viel, dass man nicht so satt und träge wurde. Unsern Imbiss nahmen wir daher am Seeufer ein, ruhten die Füße ein wenig aus, und schauten dabei auf das Wasser, was will man mehr.

Erfrischt ging es dann weiter, wir hatten noch lange nicht alles im Beihai-Park gesehen. Allerdings befürchteten wir zu Recht, dass wir auch dieses Mal nicht alles schaffen würden. Um in jede Ecke zu kriechen reicht einfach die Zeit von einem Tag nicht aus. "Nine Dragon Screen" (Jiulong Bi) und "Tranquil Heart Studio" (Jing Xin Zhai) waren nur einige der Stationen am Nachmittag.

 
 

Je später es wurde, umso voller wurde es, die Gruppen waren auch hier angekommen und folgten ihrem Fähnchenträger. Ich spürte inzwischen auch schon wieder heftig meinen lädierten Fuß, also sind wir am Seeufer langsam zum Ostausgang geschlendert. Am Ausgang lauerten einige der unvermeidlichen Rikscha-Fahrer, die auf Touristen warten, um sie durch die umliegenden Hutongs zu fahren, wir ignorierten diese Leute, Hutongs erlaufen wir lieber zu Fuß und lernen die Gegend dadurch viel besser kennen. Auf der Hauptstraße angekommen, winkten wir uns ein Taxi heran, und ließen uns direkt zum Hotel bringen, wo wir gegen 16:00 ankamen.



 
 

Schon um 17:30 sind wir zum Abend essen gegangen, während der "Golden Week" ist es immer ratsam früh zu kommen, Grund siehe oben. Müde wie wir waren, gingen wir zu einem Restaurant, das sich am gegenüberliegenden Tianlun Dynasty Hotel (heute Sunworld Dynasty Hotel) befindet (Cui Hua Lu, 58 Wangfujing Dajie, Dongcheng District). Schon letztes Jahr wollten wir dieses Restaurant ausprobieren, hätten damals aber warten müssen, und dazu hatten wir keine Lust. Heute für uns keine Wartezeit, Gäste die 30 Minuten später kamen, mussten dann teilweise aber schon warten, insbesondere, wenn es etwas größere Gruppen waren. Für uns gab es heute folgendes zu essen: Lamm mit Knoblauch (kalt), Schweineleber in Scheiben, Huhn mit Cashewkernen, Reis und Tee. Geschmacklich war das Essen gut, die Portionen allerdings mini, und die Bedienung na ja, hier werden wir nicht wieder hergehen.

Danach gaben wir uns der Tätigkeit hin, die zu den Lieblingsbeschäftigungen der Chinesen auf der Wangfujing Dajie gehört: Shopping. Wir haben im Olympia Shop alle 5 Olympia- und das Paralympics Maskottchen 2008 gekauft, sie sind wirklich süß und müssen unbedingt mit nach Deutschland. Jetzt hatten wir schon 9 Reisebegleiter. Wir dürften zu den ersten gehören, die diese Olympiasouvenirs in Deutschland besitzen. Für chinesische Verhältnisse waren diese Stofftiere aber sehr teuer, wie alles, was mit Olympia zu tun hat.

 
 
 
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