Kowloon - Tsim Sha Tsui (7.10.2005) - Chinamingtian

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Kowloon - Tsim Sha Tsui (7.10.2005)

2005 - Teil 2

9. Tag, Freitag 07.10.2005, Kowloon Tsim Sha Tsui, es geht auch anders

Schon gestern Abend hatten wir uns entschieden unsere Ausflüge wie geplant durchzuführen. Wenn auch das Hotel vielleicht nicht das hält, was er verspricht, so wollen wir uns doch nicht ganz unterkriegen lassen.

Trotzdem habe ich erst einmal eine Beschwerde an den Hotel Manager geschrieben. Bis ich so etwas mache, da muss schon sehr viel passiert sein, aber mir reichte es, das Hotel war teuer genug, und wenn dann der Service nicht ok ist, dann gehört das kritisiert. Insbesondere bemängelte ich das mangelhafte Krisenmanagement, sowie den Obstteller der eine Farce war, den hätten sie sich wirklich schenken können, kein Obst wäre besser gewesen. Umschlag zugeklebt, an den Manager persönlich außen darauf geschrieben, und an der Rezeption abgegeben. Ob das überhaupt jemand liest, wagte ich doch stark zu bezweifeln.

Jetzt hieß es für uns eine Octopus Card (Wertkarte) zu besorgen. Wir kauften uns die Karte am Service-Schalter in der, neben dem Hotel gelegenen, U-Bahnstation "Tsim Sha Tsui". Die U-Bahn wird in Hong Kong als MTR (Mass Transit Railway) bezeichnet. Leider ist die Octopus Card nur gegen Bargeld erhältlich, da hatte ich eigentlich etwas anderes erwartet. Vorteil dieser Karte ist, dass man in nahezu allen Transportsystemen Hongkongs, vielen Geschäften in der Stadt, darunter 7-Eleven (Lebensmittelladen), McDonald's und Starbucks bezahlen kann.

U-Bahn fahren in Hong Kong ist einfach, insbesondere, wenn man es mit einer Octopus-Card macht, denn abgerechnet wird erst beim Verlassen der U-Bahn-Station. Beim Betreten der Station legt man an der Sperre die Karte auf ein Lesegerät, beim Verlassen erneut, und der streckenabhängige Betrag wird vom Kartenguthaben abgebucht. Falls das Guthaben verbraucht ist, kann man die Karte jederzeit wieder aufladen.

Um 10:15 sind wir mit der MTR nach Jordan gefahren. Jetzt sind es schon ca. 32°C und 90% Luftfeuchtigkeit, das kann ja heiter werden. Dort starteten wir mit unserem Spaziergang, zuerst ging es über die Hillwood Road zur Knutsford Terrace. Auf dieser kurzen Strecke gab es erst einmal einen kurzen Regenschauer, und danach natürlich, wie soll es auch anders sein, sofort wieder Sonne. Hier in Hong Kong kann es wirklich so sein, dass es im Bereich der einen U-Bahn-Station einen kräftigen Regenschauer gibt, und 500 m weiter kein einziger Tropfen fällt. Für uns ist das doch etwas ungewöhnlich, aber in Hong Kong ist das normal. Eines fiel uns schon jetzt auf, Werbetafeln, Werbetafeln und Werbetafeln und Neon-Reklamen, fast an jedem Geschäft findet man diese. Teilweise in 3 - 4 Ebenen übereinander, was für eine Informationsflut.

Weiter durch die Kimberley Road zur Nathan Road. An eines mussten wir uns auch erst gewöhnen, Linksverkehr, also wenn man eine Straße überqueren will, sollte man erst nach rechts und danach sicherheitshalber auch noch nach links sehen, man weiß ja nie, ob von dort nicht doch jemand kommt.

Und dann die Bauarbeiten an den Häusern. Aus Deutschland waren wir bisher nur Baugerüste aus Aluminium gewöhnt, alles solide miteinander verbunden. Hier lernten wir die chinesisch-asiatische Gerüstbauweise kennen, Bambusgerüste, schief und krumm, die einzelne Bambusrohre mit Seilen aneinander befestigt. Das sollte mal jemand in Deutschland wagen, die Bauaufsicht wird begeistert sein, und die Baustelle sofort schließen.

Über die Nathan Road ging es weiter Richtung Süden, dabei kamen wir dann an den Geschäften vom Park Lane Shopper's Boulevard vorbei.

Weiter bis an das Wasser zur Avenue of Stars, die die asiatische Variante zum Walk of Fame in Hollywood bildet. Den Besucher erwarten unter anderem Gedenktafeln samt Handabdrücken, mit erläuternden Beschreibungen von einheimischen Filmstars.

Aber die Avenue of Stars hat dem Besucher noch viel mehr zu bieten. Die einmalige Lage an der Hafenpromenade von Tsim Sha Tsui eröffnet einem das Panorama auf den berühmten Victoria Harbour und die Skyline Hong Kongs. Wenn es Abend wird, ist hier der ideale Aussichtspunkt, um die allabendliche multimediale Lichtershow "A Symphony of Lights" zu erleben.

Hier stand zu meiner Überraschung auch ein Buddy Bear mit einem Hong Kong Motiv von den "United Buddy Bears". Ich kenne diese aus Berlin, da verschönern die Buddy Bären, auch heute noch, überall das Stadtbild. Die "United Buddy Bears" waren eine Sonderanfertigung von 120 Exemplaren, die von 120 Künstlern geschaffen und verziert wurden, frei nach dem Motto "We have to get to know each other better" (Wir müssen uns besser kennenlernen). Ein weiterer Buddy Bear war noch von der Hong Kong Filmindustrie gesponsert worden, moderne Gebäude von Hong Kong Island, eine Star Ferry und ein Dschunke verzieren seine Seite.

Inzwischen war es Mittag geworden, wir hatten Hunger, und da wir jetzt noch nicht zurück Richtung Nathan Road laufen wollten, gingen wir in das Museums-Cafe im Hong Kong Museum of Art. Wir wählten für jeden von uns einen Caesars Salad.







Weiter entlang an der Promenade bis zum Clock Tower, dem Star Ferry Pier und dem darin untergebrachten Visitor Information & Services Centre vom HKTB (Hong Kong Tourism Board). Hier besorgten wir uns noch einige zusätzliche Informationen.

Wenn wir schon am Hafen sind, so sagten wir uns, dann wollten wir auch das Shopping Center Harbour City (Ocean Terminal, O.Centre, O.Galleries) sehen, mehr als 600 Geschäfte, ich glaube, es ist das größte Shopping Center Asiens. Hier gibt es alles, jede Firma die auf sich hält ist hier vertreten, aber auch zu den entsprechenden Preisen, preisgünstig ist anders. Ich besuchte eine Filiale der englischen Firma Burberry. Ich besitze seit ca. 30 Jahren einen Cashmere Schal im klassischen Karomuster. Bei dem Alter dieses Schals kann man sich denken, dass sein Zustand inzwischen nicht mehr einwandfrei ist, also dachte ich mir, gönnst du dir einen Neuen. Im Laden musste ich feststellen, dass der Preis höher war, als in Deutschland, also verzichtete ich auf einen Kauf.

Danach schlenderten wir gemütlich zum Hotel. Kaum waren wir angekommen, wurden wir schon gestört, es sah aus, als hätte man auf uns schon gewartet: Es klopfte, und der Haustechniker kam vorbei, um zu fragen, was mit der Bad-Beleuchtung los sei, er schaute es sich an und schickte dann jemanden zur Reparatur vorbei.

 

Der Teller von gestern

Gleich darauf klopfte es abermals, diesmal der Zimmerservice, er brachte uns ein Flasche des teuersten Weißweins Chablis Premier Cru für 660 HKD + Steuer in einem silbernen Eiskühler, natürlich mit den passenden Gläsern vorbei. Außerdem lieferte er einen eindrucksvollen Obsteller, MIT Tellern, Messern und Stoffservietten, den alten Teller räumte er mit einem leichten Grinsen beiseite und nahm ihn mit. Außerdem überreichte er uns ein Entschuldigungsschreiben des Managers. Seit diesem Tag mangelte es uns nie wieder an Obst, wir waren mit dem Hotel versöhnt.

so geht es auch

Das Abendessen gab es heute für uns im nahegelegenen La Mian Pork Dumpling (8 Granville Road, Tsim Sha Tsui, Kowloon). Hier gibt es Beijing, Sichuan, Shanghai Famous Cuisine, sehr lecker. Wie wir später entdeckten, ist das eine kleine Restaurantkette (3 Läden) in Hong Kong, das gleiche Gericht schmeckt aber überall etwas anders und ist auch anders zubereitet. Typisch chinesisch, Zutaten und Grundsubstanzen identisch, das Ergebnis aber trotzdem verschieden. Besser so, als überall das gleiche Essen mit identischem Aussehen und identischem Geschmack.

 
 

Nach dem Essen schlenderten wir nochmals ein wenig über die die Nathan Road, es ist nun einmal vorteilhaft, wenn man auf dieser Haupt-Shopping-Straße wohnt, hier tobt fast immer das Leben. Ich machte einige Fotos vom abendlichen Treiben. Danach ging es ins Hotel und wir genehmigten uns den Wein, der durch die Lagerung im Eiskühler genau die richtige Trinktemperatur hatte. Ein gelungener Tag.

Etwas später am Abend segelte ein Briefchen des Assistenz-Managers unter unserer Tür durch, in dem wir gebeten wurden, uns mit ihm in Verbindung zu setzen Das haben wir erst einmal ignoriert, weil wir dazu keine Lust hatten.

 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü